Ford Transit– Alle Generationen & Facelifts im Überblick

In den folgenden Abschnitten präsentieren wir Ihnen alle Generationen und Facelifts des Ford Transit. Wir beleuchten die Entwicklung vom revolutionären "Mark I" über die Einführung des Frontantriebs bis hin zur strategischen Aufteilung in die 1-Tonnen-Klasse (Transit Custom) und die 2-Tonnen-Klasse (Transit) sowie deren jüngste, digitalisierte Nachfolger.

1. Generation (Mark I, 1965–1986) & Facelift "Mark II"

Die erste Generation ("Mark I") startete im Oktober 1965 und ersetzte den Ford Thames 400E. Er war eine Revolution: Statt eines Lkw-Leiterrahmens bot er eine Pkw-ähnliche breite Spur und eine (für damalige Transporter) komfortable Federung. Sein "Kurzhauber"-Design (ermöglicht durch V-Motoren) maximierte den Laderaum.

• Facelift (1978, "Mark II"): Im Januar 1978 erfolgte ein tiefgreifendes Facelift, das oft als "Mark II" bezeichnet wird, obwohl die Plattform (Basis 1965) blieb.
• Design: Die Front wurde komplett neu gestaltet, wurde länger und eckiger, um Platz für moderne Reihenmotoren (u.a. den OHC "Pinto"-Motor) zu schaffen. Die runden Scheinwerfer wichen modernen, rechteckigen.
• Innenraum: Das Cockpit wurde ebenfalls komplett erneuert und erhielt ein Pkw-ähnliches, kantiges Armaturenbrett.

2. Generation (VE6/VE64, 1986–2000) & Facelift "Smiley"

Im Januar 1986 wurde die zweite Generation (Typ VE6) vorgestellt. Sie brach radikal mit dem Vorgänger.

• Design: Das Fahrzeug erhielt ein aerodynamisches "One-Box-Design", bei dem Motorhaube und Windschutzscheibe fast im gleichen Winkel standen. Dies verbesserte den Cw-Wert und den Verbrauch.

• Technik: Erstmals kam eine Einzelradaufhängung an der Vorderachse zum Einsatz, was den Pkw-Komfort weiter steigerte.

• Facelift (1994/1995): Im September 1994 erfolgte das große Facelift (Typ VE64/VE83), das dieser Generation den Spitznamen "Smiley-Transit" einbrachte.

• Design: Die Front wurde komplett neu und rundlich gestaltet, mit ovalen Scheinwerfern und einem markanten, "lächelnden" Kühlergrill-Lufteinlass im Stoßfänger.

• Innenraum: Das Cockpit wurde ebenfalls vollständig erneuert, erhielt eine geschwungene, ovale Form und war ergonomisch deutlich moderner. Technisch kamen neue DOHC-16V-Benziner zum Einsatz.

3. Generation (V184/V185, 2000–2013) & Facelift 2006

Im Jahr 2000 startete die dritte Generation ("Van of the Year 2001"), die im "New Edge Design" von Ford gestaltet war.

• Plattform (Revolution): Erstmals basierte der Transit auf einer Plattform (V18X), die sowohl Frontantrieb (FWD, V185) für niedrigere Ladehöhe und mehr Volumen, als auch Heckantrieb (RWD, V184) für schwere Lasten und hohe Traktion ermöglichte.

• Motoren: Einführung der "Duratorq" (TDCi) Common-Rail-Dieselmotoren.

• Großes Facelift (2006): Im August 2006 erhielt der Transit ein sehr umfangreiches Facelift (V347/V348).

• Design: Die Front wurde komplett neu gestaltet, mit großen, vertikalen Klarglasscheinwerfern und einem neuen Grill (analog zum Ford S-Max).

• Innenraum: Das Armaturenbrett wurde komplett erneuert. Es erhielt ein modernes Pkw-Design, und der Schalthebel wanderte ergonomisch optimiert vom Boden auf die Mittelkonsole (Armaturenbrett).

• Technik: Einführung der "Puma"-Motorengeneration (Duratorq) und optional eines 6-Gang-Getriebes.

4. Generation: Aufspaltung (Transit Custom, 2012–2023)

Im Jahr 2012 vollzog Ford die strategische Aufspaltung der Transit-Familie. Als Erstes startete die 1-Tonnen-Version (Wettbewerber zum VW T5/T6 und Vito).

• Plattform: Der Transit Custom (V362) startete auf einer neuen FWD-Plattform. Er wurde "Van of the Year 2013".

• Design: Er war das erste Nutzfahrzeug im dynamischen "Kinetic Design" von Ford, mit einem markanten trapezförmigen Kühlergrill und sportlicher Linienführung.

• Großes Facelift (2018): Zum Modelljahr 2018 erhielt der Custom ein tiefgreifendes Facelift.

• Design: Neue Frontpartie, die sich an den Pkw-Modellen (z.B. Fiesta) orientierte, mit einem höheren, prominenteren Kühlergrill (insb. bei Top-Versionen).

• Innenraum (Revolution): Das Armaturenbrett wurde komplett neugestaltet und Pkw-ähnlich. Es bot Platz für ein modernes "Tablet-Stil" SYNC 3 Infotainmentsystem.

• Motoren: Einführung der neuen, effizienten "EcoBlue" 2.0-Liter-Dieselmotoren.

4. Generation: Aufspaltung (Transit 2-Tonne, 2014–2023)

Anfang 2014 folgte der große Bruder (V363), der "Global Transit" (2-Tonnen-Klasse), der den alten V347 ablöste und auch in den USA (als T-Series) gebaut wird.

• Design: Sehr präsentes, fast "amerikanisch" anmutendes Design mit einem massiven, hoch angesetzten Sechseck-Kühlergrill. Verfügbar mit FWD, RWD und AWD.

• Großes Facelift (2019/2020): Ende 2019 erhielt der große Transit ein umfassendes Update.

• Design: Überarbeitete Front mit einem markanteren 3-Lamellen-Kühlergrill, der aggressiver wirkte.

• Innenraum (Revolution): Analog zum Custom von 2018 erhielt nun auch der große Transit ein völlig neues, Pkw-ähnliches Armaturenbrett mit optionalem SYNC 3 Touchscreen (Tablet-Stil).

• Technik: Einführung der EcoBlue-Hybrid-Technologie (Mild-Hybrid), neuer EcoBlue-Diesel und einer optionalen 10-Gang-Automatik (RWD).

5. Generation: Die Neuen (Custom seit 2023 / Transit seit 2024)

Die fünfte Generation (nach Ford-Zählung) markiert den Schritt in die volle Digitalisierung und Elektrifizierung.

• Neuer Transit Custom (seit 2023): Eine komplette Neuentwicklung.

• Design: Evolutionäres, aber sehr modernes Design mit flacherer Front und markanten LED-Scheinwerfern.

• Plattform: Neue Plattform, die als Basis für den VW Transporter T7 (ab 2024) dient.

• Innenraum: Vollständig digitales Cockpit mit großem Zentral-Touchscreen.

• Antrieb: Verfügbar als Diesel (EcoBlue), Plug-in-Hybrid (PHEV) und als rein elektrischer E-Transit Custom.

• Neuer Transit 2-Tonne (Facelift seit 2024): Der große Transit erhielt 2024 ein primär technisches Facelift.

• Innenraum: Das Cockpit wurde erneut digitalisiert. Es erhielt serienmäßig das neue SYNC 4-System mit einem 12-Zoll-Zentral-Touchscreen und einem digitalen 8-Zoll-Kombiinstrument.

• Technik: Neues 5G-Modem für umfassende Konnektivität, neue 8-Gang-Automatik für FWD-Modelle und verbesserte Assistenzsysteme. Der E-Transit (vollelektrisch) war bereits 2022 gestartet.